Quad9 unter Druck
Quad9 ist eine gemeinnützige Organisation, die einen kostenlosen, datenschutzorientierten DNS-Resolver-Dienst anbietet. Sie hat sich dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer und der Verbesserung der Sicherheit des Internets verschrieben. Quad9 spielt eine Schlüsselrolle in der Verbindung zwischen Nutzern und der Website canna.to, da es die Anfragen der Nutzer an die Server von canna.to weiterleitet.
Der rechtliche Konflikt zwischen Sony Music und Quad9 über die Blockierung der umstrittenen Website "Queen of Music Warez" CannaPower hat nun globale Konsequenzen für den Zugriff auf die Website. Quad9 wurde kürzlich gezwungen, die bekannte Warez-Seite weltweit zu blockieren, da sonst eine Strafe von 10.000 Euro drohte.
Die Wurzeln dieses Streits reichen bis ins Jahr 2021 zurück, als Sony Music eine einstweilige Verfügung erhielt, die Quad9 dazu verpflichtete, die Piraten-Website canna.to zu blockieren. Dies sollte die Verbreitung von illegal kopierten Versionen des Musikalbums "The Bitter Truth" von Evanescence stoppen.
Quad9 widersetzte sich dieser Entscheidung energisch und legte Berufung ein. Die Non-Profit-Organisation argumentierte, dass die Durchsetzung von Blockierungsmaßnahmen durch Dritte, die keine Inhalte hosten, zu weit gehe. Sie warnte, dass diese Entscheidung einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen könnte, der das Internet-Ökosystem stören könnte. Trotz dieses Widerspruchs bestätigte das Landgericht Leipzig die Blockierung und hielt Quad9 für die Rechtsverletzungen auf canna.to verantwortlich.
Da die Blockade von canna.to zunächst nur auf Deutschland beschränkt war und deutsche Nutzer weiterhin über VPNs und verschiedene Mobilfunknetze auf die Seite zugreifen konnten, war Sony mit dem Ergebnis unzufrieden. Sony beantragte daher eine weltweite Sperrung, und das Landgericht Leipzig stimmte dem Musikunternehmen zu.
Unter der Androhung einer Geldstrafe von 10.000 Euro musste Quad9 die "Queen of Music Warez" weltweit blockieren. Das Unternehmen betonte jedoch erneut, dass es keine Kontrolle darüber habe, wie Dritte die Blockierungsmaßnahmen gegen canna.to umgehen könnten.
Es bleibt abzuwarten, wie die Gerichte auf die Berufung reagieren.