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Die Darknet-Plattform Archetyp Market, die über fünf Jahre über das Tor-Netzwerk betrieben wurde, ist im Rahmen einer groß angelegten internationalen Aktion abgeschaltet worden. Am 11. Juni 2025 nahm eine Spezialeinheit der spanischen Nationalpolizei den mutmaßlichen Betreiber der Seite in Barcelona fest. Der Mann, ein 30-jähriger deutscher Staatsbürger, soll die Plattform zusammen mit mehreren Moderatoren geführt haben.
Bereits seit einigen Tagen war Archetyp Market nicht mehr erreichbar, was zu ersten Spekulationen in der Szene führte. Die offizielle Bestätigung kam nun durch Europol und das Bundeskriminalamt. Die Aktion war Teil der Operation Deep Sentinel, einer europaweiten Ermittlungsmaßnahme unter Beteiligung mehrerer Strafverfolgungsbehörden.
Nach Angaben der Behörden bot die Plattform zuletzt rund 17.000 illegale Produkte und Dienstleistungen an. Etwa 612.000 Nutzerkonten und über 3.200 Verkäufer waren registriert, viele davon mit Fokus auf den deutschen Markt. Die Bezahlung erfolgte ausschließlich über die anonyme Kryptowährung Monero.
Dem Beschuldigten wird bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Neben seiner Wohnung in Barcelona durchsuchten Einsatzkräfte weitere Objekte in Hannover, im Landkreis Minden Lübbecke sowie in Bukarest. Dabei wurden unter anderem Mobiltelefone, Computer, Datenträger und Vermögenswerte im Gesamtwert von rund 7,8 Millionen Euro sichergestellt.
Die für den Betrieb der Plattform genutzte Serverstruktur wurde in einem Rechenzentrum in den Niederlanden gefunden und durch die niederländische Polizei abgeschaltet. Zusätzlich kam es zu weiteren Durchsuchungen in Schweden und Deutschland. Dort richteten sich die Ermittlungen unter anderem gegen Moderatoren und Verkäufer der Plattform. Insgesamt wurden 25 Objekte durchsucht und sieben weitere Personen in Schweden festgenommen.
Sichergestellt wurden unter anderem 47 Smartphones, 45 Computer, Betäubungsmittel sowie zusätzliche Vermögenswerte. Die Ermittlungsbehörden werten nun die beschlagnahmten Daten aus, um weitere Tatverdächtige zu identifizieren und Folgeermittlungen einzuleiten.